Kraftort Wald Pro Natura Solothurn
06.03.2019 Biodiversitätskrise

„Totholz lebt“ an der Sonderschau KRAFTORT WALD

Pro Natura Solothurn hat die HESO-Sonderschau KRAFTORT WALD im September 2018 tatkräftig unterstützt und den Ausstellungsteil „Totholz lebt“ erfolgreich mitgestaltet.

Totholz lebt“ - ein Widerspruch? Mitnichten! Denn abgestorbenes Holz wird von vielen verschiedenen Arten von Tieren, Pilzen, Moosen und Flechten bewohnt. Rund ein Fünftel der Tiere und Pflanzen des Waldes, also über 6000 Arten, sind auf Totholz als Lebensraum und Nahrungsquelle angewiesen. Pro Natura Solothurn hat aktiv an der Entwicklung und Gestaltung des Ausstellungsbereichs zur „Lebenskraft“ an der HESO-Sonderausstellung KRAFTORT WALD mitgewirkt.

Mit Lupen ausgerüstet, konnten die Besuchenden in einem grossen Asthaufen viele unterschiedliche Holzkäferarten entdecken. Die verschiedenen Zersetzungsstadien von Totholz standen in drei grossen Holzkisten greifbar zur Verfügung. Da waren beispielsweise Äste mit Ausschlupflöchern und Frassgängen von Holzkäfern zu bestaunen. Auch der Vergleich des Gewichtes von einem frischen Ast zu einem in Zersetzung stehenden Stück Holz war eindrücklich erlebbar. Mit anschaulichen Modellen von ausgewählten Larven, die sich im Totholz ernähren und entwickeln, wurde das verborgene Leben im Innern des Holzes sichtbar gemacht. Sogar lebendige Larven von Rosenkäfern und einigen andern häufigen Arten waren im Mulm zu entdecken, was für viele Kinder und Erwachsene ein besonderes Erlebnis war. Der direkte Kontakt mit den Tieren und das neue Wissen um ihre Nützlichkeit haben Vorurteile und Berührungsängste abgebaut. Engagierte Freiwillige von Pro Natura Solothurn betreuten tagsüber den Ausstellungsbereich und standen den Besuchenden für Informationen und Fragen Red und Antwort. So ergaben sich viele interessante Gespräche und das Verständnis zum Lebensraum Totholz wurde geweckt. Die Botschaft kam gut an, dass jede und jeder Einzelne im eigenen Garten oder Balkon neue Lebensräume für einheimische Arten schaffen und so aktiv zur Förderung der Biodiverstät beitragen kann.