Heckenpflegeeinsatz in Altreu Pro Natura Solothurn
13.10.2021

Aufwertung der Umgebung des Infozentrums Witi in Altreu durch zielgerichtete Pflegemassnahmen

Die Umgebung des Infozentrums Witi wird unter kundiger Führung gepflegt und unterhalten.

Eine kritische Analyse der Umgebung des Infozentrums Witi anlässlich des Vorstandsausfluges 2020 von Pro Natura Solothurn, ergab einen erheblichen Pflege-Nachholbedarf. Einerseits bezüglich Sicherheit für die Personen, die das Zentrum besuchen oder dort arbeiten. Die wichtigsten Bäume müssen zukünftig durch Baumpflegespezialisten gepflegt werden. Andererseits können bei gezielter naturnaher Pflege die verschiedenen Lebensräume noch besser präsentiert werden und auch ihre Funktionen als Wildhecke, Heckensaum, etc. besser wahrnehmen. Wir wollen vor Ort zeigen, wie die Biodiversität auch auf keiner Fläche, quasi in einem privaten Garten, gefördert werden kann.

Am 3. März 2021 trafen sich genügend Freiwillige, um die vor ein paar Jahren auf einer kleinen schmalen Fläche gepflanzte Wildhecke radikal umzubauen. Das Pflegeziel lautete: „Durch regelmässige Pflegeeingriffe eine vielfältige Wildhecke mit Heckensaum und vielen Kleinstrukturen als Kleinstlebensräume zu gestalten“. Zudem soll beim ersten Pflegeingriff die Artenzusammensetzung der Sträucher massiv geändert werden von viel zu vielen hoch und schnellwachsenden Sträuchern und Bäumen wie Haselstrauch, Feldahorn, Kreuzdorn, Hainbuchen hin zu mehr normalgrossen Heckensträuchern wie Pfaffenhütchen, wolliger Schneeball, gewöhnlicher Schneeball, Liguster, Heckenkirsche sowie stachel- oder dornentragenden wie Weissdorn, Schwarzdorn, Wildrosen. Gleichzeitig sollen die vielen aus eingebrachten Samen gekeimten Baumwildlinge ausgegraben werden.

Dank den vielen tatkräftigen Helferinnen und Helfern des Witi-Teams konnten bereits an diesem Tag viele konkrete Massnahmen zur Zielerreichung umgesetzt werden.

  • Alle fremdländischen Straucharten wie Sommerflieder, seidiger Hornstrauch, Kirschlorbeer, etc. wurden mit den Wurzeln ausgegraben und entfernt.
  • Etwa 2/3 der viel zu vielen Grosssträucher wurden auf Stock gesetzt oder wenn es möglich war, mit Muskelkraft samt den Wurzelstöcken ausgegraben. Ebenso wurden die Baumsämlinge aus dem kleinen schmalen Landstreifen zwischen Teichrand und Nachbargrundstück entfernt.
  • Ein paar mutige Helferinnen und Helfer widmeten sich der mühsamen Entfernung der vielen Brombeersträucher die sich bereits mittels 6 Meter langer Triebe quer durch die ganze Hecke ihren Platz erobert haben. Brombeeren sind zwar wunderbare Pflanzen, wenn man aber nur wenig Meter Platz hat, muss man auf sie verzichten und stattdessen an einem besser gelegenen Standort eine richtig dichte schöne Brombeerhecke pflegen.
  • Eine weitere sehr mühsame Arbeit ist das Eindämmen des sich massiv ausbreitenden Schilfs. Es lohnt sich, bereits am Anfang zu klären, ob am jeweiligen Standort Landschilf wachsen soll oder eher nicht. Wenn nicht muss man bereit sein, regelmässig Pflegezeit in die Eindämmung zu investieren.
  • Mit den vielen Wurzelstöcken, Stämmchen und dem gesamten Astmaterial wurden an geeigneten Stellen neue Kleinstrukturen gebaut. Diese Kleinstlebensräume wurden sofort als Versteck und Deckungsmöglichkeit entdeckt und ausprobiert. Während des, von Renata Gugelmann als Zentrumsleiterin und ihren Helfern, servierten Mittagessen haben Zaunkönig, Rotkehlchen und Feldspatzen diese neuen Räume bereits entdeckt.

Weitere Massnahmen, die umgesetzt wurden oder in Zukunft noch werden:

  • Gemeinsam mit dem Witi-Team wurde eine junge Sommerlinde als schattenspendenden Hofbaum gepflanzt.
  • Fachgerechte Baumpflege an der grossen wunderschönen Silberweide beim Hochstudhaus: diese Arbeiten werden nach Saisonschluss des Zentrums ausgeführt.
  • Grössere Gehölzpflegemassnahmen zu Gunsten der Sicherheit und der Störche.
  • Weiterhin regelmässige Pflege der verschiedenen Lebensräume.

Vielen Dank allen, die mitgeholfen haben!

Max Jaggi, Vizepräsident und Wildheckenspezialist