Weissenstein Pro Natura Solothurn
07.01.2020 Raumplanung

Planung Bikepiste und Wildruhezonen am Weissenstein

Zur kantonalen Nutzungsplanung "Bikestecke Weissenstein / Wildruhezonen Weissenstein" hat Pro Natura Solothurn eine Stellungnahme ans Amt für Raumplanung geschrieben, aber keine Einsprache erhoben.

In Form eines Briefes hat Pro Natura Solothurn folgende Eingabe verfasst:

Wir haben die Dokumente zur kantonalen Nutzungsplanung „Bikestrecke Weissenstein“ und „Wildruhezonen Weissenstein“ im Detail studiert und möchten Ihnen eine Rückmeldung dazu geben ohne Einsprache zu erheben. In der überarbeiteten Planung sind viele unserer Anliegen in der nun öffentlich aufliegenden Version aufgenommen worden. Trotz allem überzeugt uns die aktuelle Planung noch nicht in allen Punkten. Nach intensiven Diskussionen im Vorstand sind wir zum Schluss gekommen, dass eine sorgfältig geplante Bikepiste den heutigen Wildwuchs der Bikerabfahrten eindämmen kann. Die Rahmenbedingungen müssen aber von Anfang an für alle klar sein. Die ungenügende Besucherlenkung und die nur „empfohlenen“ Wildruhezonen stellen die zwei wesentlichen Punkte dar, welche noch unbefriedigend geplant sind. Da jedoch Massnahmen vorgesehen sind, welche ansatzweise unseren Anträgen entsprechen, möchten wir uns konstruktiv bei der weiteren Planung beteiligen, ohne das Projekt mit einer Einsprache zu verzögern.


Besucherlenkung:
Die Anzahl Biker wird in Zukunft nicht ab sondern zunehmen, was nicht zu verhindern ist, da die Bikes mit der Gondelbahn auf den Berg transportiert werden können und dürfen. Mit der Schaffung einer Bikestrecke werden zudem mehr und neue Sportbegeisterte auf den Berg kommen. Damit das neue Angebot auch richtig genutzt wird und auf Abfahrten abseits von Wegen sowie auf nicht für Bikes bestimmten Wanderwegen verzichtet wird, ist eine offensive und wirkungsvolle Lenkung von Beginn weg der Inbetriebnahme der neuen Strecke unabdingbar. Die Massnahmen für eine solche Lenkung sind noch unvollständig und unbefriedigend. Es sind gute Ansätze dazu vorhanden, welche aber kaum ausreichen werden.
Deshalb fordern wir – wie schon in unserer ersten Stellungnahme und wie wiederholt in Diskussionen erwähnt – einen Ranger. Speziell geschulte Personen können mit gezielten Informationen und in Gesprächen die Erholungssuchenden für die vorhandenen Naturwerte sensibilisieren und sie motivieren, der Natur Sorge zu tragen und die Bikestrecke und für Bikes zugelassene Wege zu befahren. Die Schutzbestimmungen in den Wildruhezonen können erklärt und begründet werden. Die Schaffung einer Rangerstelle könnte in einem ersten Schritt auf die fünfjährige Monitoringphase befristet werden. Für ein seriöses Monitoring insbesondere bezüglich Beobachtung zum Verhalten der Biker ist eine speziell mit diesen Aufgaben betraute Person unabdingbar. Als Einsatzgebiet schlagen wir den Bereich Grenchenberg – Weissenstein – Balmberg vor, mit Schwergewicht auf dem Weissenstein. An einer Finanzierung könnten sich beispielsweise Solothurn und Grenchen Tourismus, die betroffenen Bürgergemeinden, die Seilbahn AG sowie die Städte Solothurn und Grenchen beteiligen.


Wildruhezonen:
Die Schutzbestimmungen in den leider nur „empfohlenen“ Wildruhezonen sind zwingend umzusetzen und das Monitoring auf die Schutzziele abzustimmen. Nach wie vor geht aus den Unterlagen kaum hervor, warum die WRZ gerade dort sind, wo sie nun ausgeschieden wurden und nicht anderswo.
Wichtig werden die Erhebungen und die Begleitung in der fünfjährigen Monitoringphase sein sowie die Rückschlüsse und Folgerungen aus den Resultaten. Für die Erarbeitung des ausschlaggebenden Monitoringkonzepts melden wir unsere aktive Teilnahme in der Arbeitsgruppe an. Nur eine konsultative Mitwirkung in einer Begleitgruppe im Rahmen des Forums Weissenstein ist für uns ungenügend.


Wir bitten um Kenntnisnahme unserer Stellungnahme und die baldige Kontaktaufnahme zur gemeinsamen Erarbeitung des Monitoringkonzepts und weitergehender Besucherlenkungs­massnahmen.