Die Glögglifrösche werden vom Thal ins Gäu vernetzt
Der Glögglifrosch ist eine stark gefährdete Amphibienart, welche seit Jahrzehnten schweizweit massive Bestandeseinbrüche erlitten hat. Die Art ist nicht sehr mobil und benötigt deshalb Gewässer, die nicht allzu weit auseinanderliegen und geeignete Unterschlupfe in unmittelbarer Nähe der Laichgewässer. Nach einer Bestandesaufnahme zu sanierungsbedürftigen Weihern und potenziellen neuen geeigneten Weiherstandorten im Gebiet Thal an der Grenze zu Baselland bis ins Gäu sind acht Projektideen weiter ausgearbeitet worden. Schliesslich konnten wir in den letzten zwei Jahren sieben neue Feuchtstandorte umsetzen. So entstanden insgesamt knapp 300 m2 neue Wasserflächen und rund 850 m2 aufgewertete Landlebensräume mit vielen Strukturen, grabbaren Flächen und Versteckmöglichkeiten. Die Weiher befinden sich auf Weiden in der Bergzone und am Waldrand. Der Unterhalt wird von den Grundeigentümer:innen oder den Pächter:innen der Weiherstandorte gewährleistet.
Hier folgen die Kurzbeschreibungen von fünf der sieben Weiher.
Bärgmattweiher in Oberbuchsiten (siehe Foto oben): In der ehemaligen Lehmgrube ist ein permanent wasserführender Weiher mit 120 m2 Wasserfläche angelegt worden. Das direkte Weiherumfeld weist nun geeignete Versteck- und Überwinterungsstrukturen für den Glögglifrosch und andere wärmeliebende Arten auf.
Der Weiher wird temporär durch eine Beweidung vom üppigen Bewuchs freigehalten.
Der Weiher Egg in Oberbuchsiten befindet sich am Waldrand direkt neben der Sömmerungsweide. Der ca. 30 m2 grosse und 1 m tiefe ablassbare Weiher wird mit Meteorwasser gespiesen. Die Umgebung wurde mit vielfältigen Strukturen wie z.B. Haufen unterschiedlicher Gesteinsgrössen mit eingebautem Totholz bereichert. Der lokale Forstdienst hat den Weiher gebaut und wird den Unterhalt gewährleisten.
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Pro Natura Solothurn
Der Rinderweidgraben bei der Tiefmatt in Holderbank ist kein offizielles Gewässer des Kantons Solothurn, führt aber fast immer Wasser. Mittels der Methode «Beaver Dam Analogs» wurde ein natürlicher Staudamm analog einem Biberdamm gebaut. Dabei wird ein Grundgerüst aus Holzpfählen erstellt und mit Totholz und Steinen gefüllt. So ist ein temporär wasserführender Weiher aufgestaut worden.
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Pro Natura Solothurn
Der neue Rinderweidweiher in Holderbank liegt am Waldrand westlich des Rinderweidbächlis in einer Geländemulde. Er hat eine Wasserfläche von gut 30 m2 und der Landlebensraum wirkt mit diversen Ast- und Steinhaufen sowie sandigem Kies attraktiv für die Zielarten. Mit einigen Schwertlilien und Froschlöffeln erhält der Weiher eine Startbepflanzung.
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Pro Natura Solothurn
Beim Hof Chambersberg (Hägendorf) haben wir den verlandeten Weiher saniert. Auf der südexponierten Seite wurde die steile Uferböschung mit groben Kalksteinen gesichert. Dadurch entsteht ein perfekter Landlebensraum. Ein kleintierdurchgängiger Staketenzaun dient dem Schutz der auf dem Hof lebenden Kleinkinder. Was etwas unnatürlich wirkt, hat aber keinen Einfluss auf die Qualität des Lebensraums. Der Glögglifrosch hat sich bereits wieder eingefunden!
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Pro Natura Solothurn
Das Projekt konnte durch die grosszügigen Beiträge der folgenden Institutionen umgesetzt werden: Swisslos Fonds Kt. Solothurn, Alpiq Ökofonds, Fonds Landschaft Schweiz, Däster-Stiftung, Natur- und Heimatschutzfonds Kt. Solothurn, Stiftung Albert Grütter-Schlatter, Pro Natura, Pro Natura Solothurn. Die Planung und Umsetzung wurden durch das Büro Götz, Liestal gewährleistet. Herzlichen Dank allen Beteiligten!
Ariane Hausammann, Geschäftsführerin (Text und Fotos)